Freitag, 10. Oktober 2014

Ein Termin bei der Humangenetik, oder ...

... ein Spaziergang durch die Vergangenheit.

Hallo ihr da draußen! 

Ich habe versprochen ausführlich von unserem Neubau zu berichten und das werde ich auch tun. Dies ist jedoch kein Baublog und so habe ich mir vorgenommen je nach Bauabschnitt zu berichten und nicht nach jedem Stein der gesetzt wird. Kommenden Montag startet der Rohbau. Sobald die ersten Mauern stehen, erfahrt ihr hier alles. I promise! :-)

Nun habe ich in Anlehnung an meinen Post zum Thema "Aluminiumfreie Deos" drei neue Produkte vorgestellt:
- CD Deoroller "Glücksgefühle" (riecht nicht so nach "Oma", wie andere Deos von CD)
- CL Med+ Deobalsam (riecht nach nichts, aber wirkt gut)
- Nivea Deodorant "Fresh pure" (yummy)

Nun ist es so, dass man bei Deos, die keine Alumiuniumsalze enthalten nun mal ein,- bis mehrmals am Tag nachlegen muss. Das ist ganz natürlich und eben die kleine Kehrseite der Medaille. Ich wiederhole aber dennoch, dass die Vorteile eben wirklich überwiegen.  Gestern ließ mir eine Bekannte einen interessanten Link zukommen, dass auch andere Hygieneprodukte gefährliche Zusatzstoffe enthalten. Bevor jedoch nicht Näheres bekannt ist, werde ich nicht explizit darauf eingehen, da ich mich ehrlicherweise damit auch nur selber verrückt mache. Wer es aber nachlesen mag, schaut bitte hier
An dieser Stelle noch einmal der Hinweis an alle Leser_Innen (und ich weiß, dass es euch gibt ;-) ), die keinen Facebook Account haben. Für euch mag es hier sehr ruhig geworden sein. Das liegt daran, dass ich kleinere Dinge/Anliegen/Nähkram etc. regelmäßig bei Facebook poste, weil es sich einfach oft nicht lohnt, dafür einen ganzen Post zu schreiben.

Nun zum eigentlichen Thema:

Die meisten von euch erinnern sich sicherlich an die Story von Angelina Jolie, wie sie sich aufgrund eines positiven Gentest auf Brust- und Eierstockkrebs die Brüste entfernen ließ. Diese Nachricht machte auch mich hellhörig. Da ich aber zu dieser Zeit noch stillte, konnte ich dem nicht nachgehen. 

Vor einigen Wochen sprach ich dann meine Frauenärztin darauf an, ob es nicht in meinem Fall auch sinnvoll ist solch einen Test zu machen. Sie stimmte zu und ich bekam einen Überweisung. Heute, am 10.10. um 10:00 Uhr hatte ich den Termin (endlich mal ein Termin, den ich mir von ganz alleine merken konnte!!! :-D) Ehrlich gesagt hatte ich vor dem Tag heute Angst. Die Angst war nicht unbedingt dadurch begründet mit meinem evtl. Schicksal konfrontiert zu werden, sondern davor mich auf eine Reise in die Vergangenheit zu begeben, die ich nur sehr ungern antrete. Letzten Dienstag hatte ich bei der ehemaligen Gynäkologin meiner Mama ihre letzten Befunde angefordert. Da meine Mama in den USA erkrankte, konnte sie mir nur den letzten Arztbrief aushändigen vom 10.06.2005. Sie starb einen Tag später. Ich erspare euch jetzt die Details, aber so schwarz auf weiß zu lesen, was für ein Elend meine Mama durchmachen musste, hat mir den Boden auf dem Parkplatz des Ärztehauses unter den Füßen weggerissen. Sätze wie "Der Ehemann und die Tochter wurden über einen baldiges Ableben von Frau G. aufgeklärt" riefen Erinnerungen in mir vor, wie ich mich auf der Krankenhaustoilette weinend vor dem Arzt versteckte, weil ich es einfach nicht hören wollte. Dieser 2-seitige Brief hat mich aber dennoch darin bestärkt, dass ich so etwas nie wieder erleben will. Und da ich nunmal auch zwei Töchter habe, muss ich einfach alles dafür tun, um mich und sie zu schützen. 
Gestärkt fuhren mein Papa und ich heute morgen ins Zentrum für Humangenetik inmitten der Bremer City. Mein Papa war dabei, weil er eben die ganze Familiengeschichte und auch die Diagnose meiner Mama besser kennt als ich.
Nach einer Wartezeit von gerade einmal fünf Minuten kam uns eine kleine Ärztin entgegen, bei der ich aus 30 Metern Entfernung hätte sagen können, dass sie ganz sicher Biologin ist- und da ich selbst Biologie studiert habe (und eventuell ein bisschen aus dem Raster falle), darf ich das sagen. :-) 
Sie war sehr nett und fragte mich, warum ich hier sei. 
"Meine Mama verstarb 2005 an Brustkrebs, welcher ein 'hormonliebender' Krebs war und sich von den Hormonen nährte, die meine Mama nahm, um nochmals schwanger zu werden. Und mein Papa erkranke 2010 an Lungenkrebs und ihm wurde gesagt, dass er eine Genmutation hat." Ich erwartete einen Blick à la "Oh, sie arme Sau.", aber ich wartete vergeblich. Sie sagte: "Na ja, aber das heißt ja noch nichts. Lassen sie uns doch erstmal ihre Familiengeschichte anschauen." Und so verbrachten wir die nächste halbe Stunde damit einen Stammbaum zu malen, zu diskutieren ob Tante Renate oder Cousine Katja Brustkrebs hatte...oder beide? Und was war noch mal mit dem Günther? Als mein Papa und ich uns einig waren fasste sie zusammen: "Ah ja, also ich sehe sie haben häufige Fälle von Lungenkrebs in der Familie. Allerdings sehe ich da keine direkte genetische Verbindung. Der Brustkrebs ihrer Mama macht mir etwas Sorgen, da sie so früh (mit 40) erkrankte. Genetisch muss das aber nicht bedingt sein. Hormone würde ich an ihrer Stelle jedoch vermeiden (ja, das mache ich auch ganz brav), aber die Pille dürfen sie nehmen (na Gott sei Dank...), die hat laut Studien keine Auswirkungen auf ein Krebswachstum."
Weiterhin erklärte sie mir, dass sie mir Blut abnehmen wolle um zu bestimmen, ob ich genetisch nachweislich ein Risikopatient für Lungenkrebs und/oder Brustkrebs bin. Die Ergebnisse erhalte ich frühestens Ende des Jahres. Sollte der Test für Brustkrebs positiv ausfallen (über Lungenkrebs sprachen wir weniger, da es für sie recht unwahrscheinlich sei), würde ich in ein spezielles Präventionsprogramm kommen. Das besteht aus halbjährlichen Ultraschalls, Abtasten und im Ernstfall der Entnahme (und Wiederaufbau) der Brüste, um das Risiko um 80 % zu minimieren. Ich habe mich mit dieser Thematik schon lange auseinander gesetzt und ja, ich würde mir sofort die Brüste abnehmen lassen, wenn das meine Chance auf eine Erkrankung verkleinert. Auch wenn ich meine Weiblichkeit sehr auslebe, mir mein Aussehen und meine Wirkung auf andere Menschen nicht unwichtig sind, so ist mir meine Gesundheit am wichtigsten. Aber diese Entscheidung werde ich erst treffen müssen, wenn ich Ergebnisse habe.
Solltet ihr Fragen zu diesem Thema haben, so schreibt mich gerne an. Entweder hier auf dem Blog oder bei Facebook. Sobald ich die Ergebnisse habe, werde ich weiter berichten- einfach weil ich es wichtig finde, dass wir gut auf uns aufpassen. Ihr wisst doch...you only live once und so. :-)

Schönen Abend noch! 


Mittwoch, 20. August 2014

Hallo ihr Lieben! 

Long time no see. Ja, der Juli ist hier immer sehr vollgepackt. Lenia und Elin haben Geburtstag. Wir haben Hochzeitstag und dann kommen noch gefühlte 1.234 Dinge dazu, die nebenbei bewältigt werden müssen.

Was passiert gerade in unserem Leben?
Zur Zeit habe ich beide Kinder bei mir zu Hause, da Lenia Kita-Ferien hat. Ab dem 9.9.14 geht Elin auch in die Kita, was ich zur Zeit noch gar nicht sehe. Wir befinden uns gerade in der "Mama, wenn du meinen Radius von 2m verlässt, fange ich an zu kreischen" Phase, oder auch der "Mama, wenn ich keine Lust auf etwas habe, dann fange ich an zu kreischen. Und das mache ich am liebsten im Supermarkt. Wenn alle gucken! So richtig laut. Oh ja, jawoll!" Phase. Ihr könnt euch vorstellen, dass meine Nerven im Moment eeeetwas strapaziert sind. Dieses kleine süße Wiesel kann wirklich zuckersüß sein, aber sie weiß genau was sie will und wie sie es bekommt. Deswegen habe ich ein bisschen Angst vor der Eingewöhnung, weil sie sich kaum von mir oder Dirk lösen kann. Kein Wunder- sie war in ihrem ersten Lebensjahr noch nicht eine Sekunde irgendwo anders- und das nicht, weil ich so eine Glucke bin, sondern weil meine Schwiegereltern mit Haus und Hof alle Hände voll zu tun haben und mein Papa nicht so "babytauglich" ist (Stichwort: "Ihhhh... kannst du sie bitte wickeln, Katy?"). Sie kennt es also nicht. Ach wartet...doch. Vor etwa vier Wochen dachte ich, dass ich Elin doch mal bei meiner lieben Schwiegermama lassen kann. Nur für 30 kurze Minütchen. Ich wollte nur schnell einen Tee trinken bei der Nachbarin. Das klappte exakt 7 Minuten und 26 Sekunden, bis es an der Tür klingelte. Davor standen eine völlig ratlose und gestresste Schwiegermama und ein rot angelaufenes Kind, mit Schnodder bis in die Kniekehle und der Verweigerung weiter zu atmen, so lange Mama nicht antanzt. Ja ja... dann trank ich meinen Tee mit Baby auf dem Arm, das glücklich einen Keks mampfte. 
Ach, ich lasse die Eingewöhnung einfach auf mich zukommen. Es wird schon irgendwie klappen. Und wisst ihr, was ich dann mache? Ich gehe in einen Supermarkt. Ganz alleine. Ganz in Ruhe. Und wenn ich eine Mama mit kreischendem Kind sehe, dann tätschle ich ihr innerlich die Schulter und kichere schadenfroh vor mich hin. ;-)
Dafür hat Lenia aber mit ihren vier Jahren echt ein tolles Alter. Sie ist so ein tolles, kluges, süßes, liebevolles Kind. Und so eine tolle große Schwester. <3

Nebenbei nähe ich immer noch ein bisschen (Fotos bald auf Facebook) und bereite mich innerlich darauf vor, bald wieder ins normale Leben zu starten und ich mich nicht ständig dabei erwische, wie ich der Kassiererin am Dienstag "Schönes Wochenende" wünsche. So müssen sich wohl Rentner fühlen. :-D

Hausbau:
Wir haben jetzt den Bauantrag eingerecht und gerade gestern die letzten Sachen ausgesucht. Wir haben also bisher folgende Dinge abhaken können:
Haustür 
Klinker
Dach
Türen Innen
Fenster
Küche
Fliesen
Treppe 
Bäder --> Gestern haben wir die Sanitäranlagen ausgesucht. Meine Güte, da kann man Geld lassen. Dirk wurde von Minute Minute immer bleicher und ich sah vor meinem geistigen Auge die Geldscheine aus seinen Taschen mit herausgestreckter Zunge wegfliegen. Für einen Hochschrank wollen wie 1.000 Euro!!! Für einen Hochschrank! Für's Bad! 1.000 Euro!!!!! Und nein, der ist nicht mit Feenstaub berieselt worden (habe gefragt) und auch haben ihn nicht zehn nackte Jungfrauen bei Vollmond um Mitternacht in Tasmanien gefertigt. Wie dem auch sei, werden wir die Badmöbel woanders kaufen und nur die Sanitäranlagen da. 

Auf meiner Facebookseite habe ich geschrieben, dass ich einen schönen Weg gefunden habe, um mich fit zu halten und einen Ausgleich zu schaffen. Einige von euch haben bestimmt schon davon gehört... es nennt sich "30 Day Shred" und ist auf DVD und auf Youtube aufrufbar. Es basiert darauf, dass man täglich 30 Minuten intensiv zusammen mit Jillian (so heißt die nette Trainerin) Sport macht. Es gibt drei Stufen. Man wechselt alle 10 Tage in die nächste Stufe (es gibt drei) und wenn der anfängliche mega Muskelkater verschwunden ist, dann macht es echt Spaß. :-)

So, jetzt will ich noch mal eben einen Pullover zuschneiden. 
Bald präsentiere ich euch meine neusten Werke... Erst muss noch eine Tasche fertig werden.

Bis bald! 




  


Donnerstag, 26. Juni 2014

Müüüüde....so müüüüde.... aber nähen geht immer


Hach ja... die lieben Kinder haben seit etwa einer Woche beschlossen einfach mal die Nacht zum Tag zu machen. Selbst unsere fast 4-jährige schläft keine Nacht durch und ruft mindestens 1x pro Nacht nach uns. Meistens geht der Papa dann rüber, damit ich beim Baby bleiben kann. Und da wären wir schon beim Thema: Unser Elinchen hat seit ein paar Tagen ganz miese Laune. Sie neigt dann dazu sich wie ein Buddha hinzusetzen und mit rausgestreckter Zunge zu kreischen. Dirk und ich kriechen deshalb zur Zeit ein bisschen auf dem Zahnfleisch. Dazu kommt, dass wir alle auch ein bisschen kränkeln, aber was soll ich sagen...wem erzähl ich das? Vermutlich habt ihr ähnliche Probleme! Gott sei Dank geht es bald in den Urlaub! :-)
Nach langem Hin und Her entscheidet sich heute (endlich! wohoooo!), welcher der beiden angefragten Baufirmen unser Haus baut. Und wenn das feststeht und der Vertrag unterschrieben ist, dann kann ich euch auch mehr Infos zum Haus geben. 
Ansonsten verfolgen wir fleißig die WM und ich nutze die weniger interessanten Spiele zum Nähen. 
Auf meiner Facebook Seite stelle ich immer mal wieder meine aktuellen Projekte vor. In einem nächsten Post werde ich dies auch mal hier tun, da ich weiß, dass nicht alle meine Blog-Leser auch bei Facebook vertreten sind. 
Aber ein ganz aktuelles Projekt möchte ich euch trotzdem mal eben vorstellen, da ich es jetzt schon heiß und inng liebe, obwohl es noch nicht ganz fertig ist: Meine London-Vintage Bag. 




Es ist eine schlichte Beuteltasche, die innenliegend zwei Innentaschen hat. Theoretisch könnte man sie auch wenden, das habe ich aber nicht vor. Das Schöne an der Tasche ist, dass man die Enden der Träger knotet und so die gewünschte Länge bestimmt. Auf dem Bild sind die Träger noch nicht ganz fertig und abgesteppt ist die Tasche auch noch nicht. Das Schnittmuster ist von www.maerzenbecher.shop.de Mein Modell ist jedoch abgewandelt und an meinen persönlichen Geschmack angepasst. Laut Schnittmuster werden Segeltuch, Jeansstoff, Wachstuch oder andere derbe Stoffe empfohlen. Da ich für die gesamte Tasche jeweils für den Außenstoff und für den Futterstoff relativ dünne Baumwolle benutzt habe, habe ich die einzelnen Schnittteile mit Bügelvlies H250 verstärkt. So hat die Tasche mehr Halt. 
Ich habe mich ganz besonders in die Stoffe verliebt. Innen liegt ein karamellfarbener Pünktchenstoff. Und der außen hat mich direkt an eine Tapete aus dem viktorianischen Zeitalter erinnern. Deswegen habe ich mir ein Bügelbild mit einer vintage London Postkarte erstellt, welches ich dann appliziert habe.  So entstehen ganz individuelle Taschen. Stoff + gewünschtes Motiv unterstreichen den eigenen Geschmack und haben ein ganz persönliche individuelle Note. Da ich ja bekanntlich London liebe, musste also eine London Tasche her. I love it! :-) Demnächst werde ich mir mal eine rockige Tasche nähen...vielleicht mit dem Logo einer meiner Alltime-Fav-Bands: Pink Floyd. 
Bis bald! 

Eure Frl. Julisonne



Schon gewusst?: Freaky Nägel dank "Zeitungstechnik"

Vor ein paar Wochen bekam ich bei Facebook eine Nachricht meiner Bekannten Karen, die privat gerne Nailart betreibt. Sie schrieb mir von einer Methode, in der man Zeitungstexte auf die Nägel applizieren kann. Ich zitiere sie mal: "Nägel hell lackieren und einwirken lassen. Zeitung in Desinfektionsmittel tauchen und danach auf den Nagel drücken. Klarlack drüber. Fertig." So sieht das Ergebnis dann aus. Witzige Idee, oder? 



Schon gewusst?: Stinkende Hände nach dem Zwiebel- oder Knoblauchschneiden

Hallo ihr Lieben!

Eine meiner liebsten Freundinnen (Hallo Sera!) hat mir neulich ganz beiläufig einen wundervollen Tipp gegeben. Ich klagte darüber, dass ich beim Mittagessenkochen die Handschuhe beim Knobi schneiden vergessen hatte. Da gab sie mir den Tipp, die betroffene Stelle an der Hand einfach an ein Metall zu reiben, also z.B. an einen Wasserhahn. Und was soll ich sagen? Es klappt! 
No more stinky winky hands after chopping garlic! Yay!  :-) 

Dienstag, 3. Juni 2014

Neuigkeiten, oder die Suche nach einem altrosanen Blazer

Hallo ihr Lieben,

long time no see... Ich habe mich lange nicht gemeldet, weil ich wirklich viel um die Ohren hatte. Nicht nur wechseln wir uns hier alle ab mit dem krank sein, sondern mein Mann war oft auf Dienstreise unterwegs und ich mit den kleinen süßen Terrorschnecken alleine und dann abends oft froh, meine Sinne dem dusseligen TV Geschwafel hingeben zu können.

Was ist hier gerade aktuell?

Ganz aktuell bin ich vergeblich auf der Suche nach einem rosa/soft pinken Blazer als leichte Sommerjacke für mich. Ja, ich stehe sehr auf Blazer als leichte Jacken für diese Jahreszeit. Sie sind einfach immer kleidsam und geben jedem Alltagsoutfit eine elegante Note. Wenn jemand also was sieht, dann haut mal einen Link raus, ja? :-)
Außerdem suche ich gerade nach einem tollen neuen Buch für mich. Vielleicht kann mir ja da auch jemand einen Tipp geben. Ich lese gerne alles, was mich fesselt. Nicht so Lust habe ich derzeit auf "chick-books", á la "P.S. I love you", sondern eher auf spannende Storys. Zuletzt so richtig gepackt haben mich die Bücher von Simon Beckett. Ich liebe auch historische Romane, aber dann sollten sie auf Fakten beruhen. Eine liebe Freundin empfahl mir die "Rubinrot" Reihe. Ihr auch?

Unsere Hausplanung stand nun einige Wochen still, weil wir bei manchen Gewerken sehr lange auf ein Angebot warten mussten. Wir hoffen einfach, dass wir es noch schaffen im August (spätestens im September) anzufangen. Heute wollte unser Bauingenieur mit seinem Chef wegen zusätzlichen Preisverhandlungen sprechen. Wir sind gespannt. Sobald es dann in die heiße Phase geht, berichte ich regelmäßig.

Nähtechnisch freue ich mich auf einen Workshop bei meinem hiesigen Stoffladen des Vertrauens Fräulein Chichi. Ansonsten arbeite ich gerade ein paar Mützen- und Kopftuchaufträge ab und nähe für meine Omi zum Geburtstag zwei Kissenbezüge.

Persönlich beschäftigen mich gerade sehr die aktuellen Ereignisse der Welt. Besonders stimmen mich hier zwei Ereignisse sehr nachdenklich und traurig: 
Zum einen sind das die verschleppten Schülerinnen aus Nigeria, die versklavt und/oder (gibt es da einen Unterschied?) zwangsverheiratet werden sollen. Zum anderen ist es das Schicksal der jungen sudanesischen Christin, die wegen eines angeblichen Ehebruchs gehängt werden soll. Ich möchte mit dem besonderen Fokus auf diese beiden Geschehnisse nicht die schlimmen Entwicklungen beispielsweise in der Ukraine oder Syrien herunterspielen, aber als Mama und Frau haben mich obige Schlagzeilen sehr berührt. Sie haben mir wieder einmal gezeigt, wie unterschiedlich die Kulturen und Religionen doch sind. 
Ich hatte das große Glück einige Jahre in den Staaten zu leben. Wir wohnten in einem Vorort von Detroit, der die höchste arabische Population innerhalb der USA aufweist. Ich ging also auf eine High School zusammen mit 3000 Schüler_innen, wovon 2800 US-arabische Mitbürger waren. Diese Zeit hat mich sehr geprägt. Ich durfte die Sitten und Bräuche des Islam hautnah kennenlernen, ich habe von den fünf Säulen des Islam gehört und einige davon miterlebt. Ich habe den Koran teilweise gelesen und die Menschen, die nach ihm leben, als sehr offene und gelehrte Menschen kennengelernt. Der Islam hatte damals für mich immer etwas romantisches. Ich stellte mir vor, wie diese Zeilen zu Zeiten von 1001 Nacht verfasst wurden. Sicherlich konnte ich mich nicht mit allen Sitten und Bräuchen anfreunden, aber das musste ich ja auch nicht. Ich wurde als Christin respektiert und toleriert und ebenso tat ich es mit meinen Mitschülern. 
Dann kam der 11. September 2001.  Morgens in der Schule, nach der Economy Class, ging das Gerücht rum, dass wohl ein Flugzeug in einen der Twin Towers geflogen sei. Wir schenkten dem nicht viel Beachtung, denn wir gingen von einem Unfall aus. Handys hatten wir damals noch nicht und das Internet steckte noch in seinen Kinderschuhen. Als ich später nach Hause kam, saß meine Mama weinend vor dem TV und ich wusste, dass dieser Tag alles ändern würde. Und so war es auch. Gegen die Araber aus unserem Ort begann eine regelrechte Hetzjagd. Ja, zwei Tage nach dem Terroranschlag platzierten wütende Amerikaner eine Bombe in unserer Schule, die komplett evakuiert werden musste. 
Mich macht es so traurig, dass Menschen ihre Religion benutzen, um für sie bestimmte Ideale und utopische Machtvorstellungen zu rechtfertigen. Und dann werden alle Terroristen in einem Atemzug mit dem Wort "Moslem" oder "Islam" genannt, wodurch diese Religion oder die Herkunft der Menschen einen faden Beigeschmack bekommt. 
Für die unter euch, welche die Geschichte meiner Schule, der Fordson High School, näher interessiert, lege ich folgenden Link ans Herz: Die Geschichte rund um den Football und die Auseinandersetzung mit ständigen rassistischen Konfrontationen dieser Schule wurde verfilmt. 

In diesem Sinne hoffe ich, dass ich euch auch zu einigen Gedanken zu diesem doch sehr heiklen Thema inspirieren konnte. Beurteilt Menschen nicht zu schnell nach ihrem Glauben oder ihrer Herkunft- gebt ihnen eine Chance sich so zu präsentieren, wie sie es wollen. Ich habe als Deutsche im Ausland auch oft mit Stereotypen (Hitler & Co.) zu kämpfen gehabt und hätte mir gewünscht, dass sich die Leute über die lokalen Regenbogenblättchen hinaus mal eine eigene Meinung bilden.

Liebe Grüße!

Freitag, 2. Mai 2014

Auszeiten nehmen

Einst sagte schon der große Theodor Fontane:

"Luft und Bewegung sind die eigentlichen geheimen Sanitätsräte."

Ich bin kein Mensch, der jeden Tag Sport braucht, um durch den Tag zu kommen. Ich gehöre eher zu der Sorte Mensch, die lange Diskussionen mit ihrem inneren Schweinehund führt, bevor sie sich aufraffen kann (oder auch nicht). Mein Glück (oder manchmal auch gefühlt mein Unglück) ist es, dass mein Mann eine absolute Sportskanone ist und scheinbar jeden Sport auf Anhieb beherrscht. Er findet zwar selten die Zeit sich seinen zwei sportlichen Leidenschaften Fußball und Golf zu widmen, aber er geht dennoch regelmäßig Laufen. Und das tue ich seit einer Woche mit ihm. Zugegebenermaßen muss ich gestehen, dass ich das erst Mal gemerkt habe, wie wenig Ausdauer ich habe. Ich mache zwar seit einem halben Jahr einen Baby-Mama-Sportkurs, aber Kondition habe ich dadurch für's Laufen noch nicht aufbauen können.
Aber trotzdem war es wunderschön, da mein Mann und ich durch die wundervoll gelben Rapsfelder gelaufen sind und genossen haben, unsere Kinder gut aufgehoben bei meinen Schwiegereltern zu wissen.
Seit Elin's Geburt war dies das erste Mal, wo wir beide alleine was gemacht haben. Und wir haben beide gemerkt, dass die Zeit dafür
reif war. Da Elin wirklich sehr schlecht schläft und teilweise eben auch noch gestillt wird, war bislang noch nicht daran zu denken, abends z.B. mal ins Kino zu gehen. 
Aber diese halbe Stunde, in der wir die Ruhe genießen konnten und uns einfach nur auf uns und die wunderschöne Natur konzentrieren konnten, hat uns Kraft gespendet. 
Jetzt werden wir versuchen 1-2x pro Woche laufen zu gehen. 
Vielleicht schaffe ich es ja bis zum diesjährigen Lauf gegen Brustkrebs fit zu werden, um diesmal zu joggen statt zu walken.
In diesem Sinne sportliche Grüße!

Eure Julisonne